Programm zur Jugendförderung
1. Vorwort
Der Verein bezweckt die Pflege des Sports in seiner den ganzen Menschen
erfassenden Vielseitigkeit, vor allem innerhalb der Jugend. (§2 Satz 1 der Satzung)
Um diesen Paragraphen mit Leben zu erfüllen, bietet der Verein den Eltern die
Möglichkeit schon ab den 2. Lebensjahr an mit Ihren Kindern spielend den Sport in
der Gemeinschaft zu erlernen.
Beweglichkeit zu erlernen und Vertrauen in die Möglichkeiten des eigenen Körpers
zu gewinnen, ist für die Entwicklung der Kinder wichtig.
Da etwa 200 Kinder und Jugendliche in unserem Verein Fußball spielen, ist es
wichtig, einheitliche Richtlinien zu haben, an die sich Trainer, Betreuer,
Koordinatoren und auch Eltern halten.
Die Jugendarbeit ist stets darauf ausgerichtet, Kinder und Jugendliche sowohl
sportlich als auch menschlich weiter zu entwickeln.
Die Entwicklung der Kinder, nicht der kurzfristige sportliche Erfolg, steht im
Vordergrund der Jugendarbeit.
Es geht uns nicht um Liga-, sondern um Heimatzugehörigkeit. Mit dem Konzept
wollen wir kein beliebiger, sondern von Bevölkerung, Fans und Mitgliedern geliebter
Verein sein und werden. Das bedingt auch, dass wir über die Kurzfristigkeit von
Toren und Punkten hinaus denken und verstärkt auf langfristige Themen wie
Jugendförderung und -ausbildung und Nachhaltigkeit setzen.
Die Entwicklung einer Persönlichkeit und das Vermitteln von gesellschaftlichen
relevanten Werten wie Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein
nehmen einen ebenso großen Stellenwert ein, wie die sportliche Weiterentwicklung.
Selbstsicherheit wird von uns aus durch Lob und Anerkennung, konstruktive Kritik
sowie fachliche und soziale Kompetenz gefördert.
Wir wollen miteinander reden und nicht übereinander.
Wir haben eine Verantwortung für die Kinder, die weit über den sportlichen
Bereich hinausgeht.
2. unsere sportlichen Ziele sind
➢ Kinder und Jugendliche für das „Mannschaftspiel“ Fußball zu begeistern.
➢ Die aktiven Kinder und Jugendlichen sollen an den Fußballsport herangeführt
und so gut wie möglich ausgebildet werden.
➢ In allen Altersklassen soll dauerhaft mindestens eine Mannschaft an dem
offiziellen Spielbetrieb teilnehmen.
➢ Von der D-Jugend an soll eine Mannschaft in der Leistungsklasse vertreten
sein.
➢ Der Übergang zwischen den Altersklassen soll reibungslos verlaufen.
➢ Dauerhaft sollen sportlich und charakterlich gut ausgebildete Fußballerinnen
und Fußballer mit hoher Vereinsidentifikation an den Seniorenbereich
übergeben werden.
➢ Neben der Ausbildung als Spieler sollen auch geeignete Kinder und
Jugendliche als Jugendtrainer, Schiedsrichter und Funktionär ausgebildet und
langfristig an den Verein gebunden werden.
➢ Alle Trainer sollten einen entsprechenden Lehrgang besucht haben und sich
stetig weiterbilden.
➢ Die JugendspielerInnen sollen sich im Verein Wohl fühlen.
3. von unseren Spielerinnen und Spielern erwarten
wir:
➢ eine positive Einstellung zum Fußballspielen und zum aktiven Sport im
Allgemeinen
➢ Dass Teamgeist einen hohen Stellenwert hat
➢ Sportlich, freundliches Auftreten auf und außerhalb des Spielfeldes
➢ Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Hilfsbereitschaft und vor allem Fairness
➢ Von der D-Jugend an sollte es selbstverständlich sein, beim Betreten
des Vereinsgeländes alle anwesenden Personen mit einem
freundlichen „Hallo“ oder „Guten Tag“ zu begrüßen.
4. Die Trainer und Betreuer des Vereins verstehensich als TEAM!
Sie sind sich ihrer Verantwortung
gegenüber den Kindern und Jugendlichen bewusst
und haben in allen Bereichen eine Vorbildfunktion.
Die Trainer und Betreuer leben folgende Punkte vor:
➢ Positive Kommunikation
➢ Zuverlässigkeit
➢ Pünktlichkeit
➢ Geichbehandlung aller Kinder und Jugendlichen
➢ Mensch sein (Humor, Vorbild, Motivator, Betreuer, konsequentes und authentisches Verhalten)
➢ Selbstständigkeit der Spieler und das Wir-Gefühl / die Gruppe fördern
➢ Vor allem aber Fairness gegenüber Schiedsrichtern und Gegnern – besonders
auch bei Niederlagen – sollten eine Selbstverständlichkeit sein und das Bild
unseres Vereines prägen.
➢ Die Kommunikation mit den Eltern und Spielern ist für das Betreuerteam eine
Selbstverständlichkeit. Bei Meinungsverschiedenheiten und emotional
geprägten Themen wie z.B. Einstufung von Spielern sollte das persönliche
Gespräch gesucht und mit passender Sensibilität geführt werden.
Organisatorische Dinge wie Einladungen, Meldungen, Terminabsprachen usw.
können über eine Gruppenkommunikation (WhatsApp) abgewickelt werden.
➢ Die Trainer achten darauf, das die Spieler mit entsprechender Kleidung
trainieren und zum Spiel erscheinen. (Schienbeinschoner / kalter Jahreszeit)
5. Die Eltern tragen ganz wesentlich zu einem guten
Vereinsleben bei:
➢ Entscheidungen und Arbeit des Betreuerteams sollte ihnen offen und
transparent dargestellt werden.
➢ Konstruktive Kritik und Anregungen durch die Eltern sind immer
willkommen.
➢ Letztlich ist aber das Betreuerteam für die sportlichen Entscheidungen
verantwortlich. Entscheidungen, die von den Verantwortlichen getroffen
wurden, sollten von den Eltern unterstützt werden.
➢ Die Eltern sollten alle Kinder – nicht nur die eigenen – durch
Motivation, Lob und Anfeuern unterstützen.
➢ Respekt vor Schiedrichter Entscheidungen und Fairness sind eine
Selbstverständlichkeit.
➢ Eltern sollten immer Vorbild sein.
6. Die allgemeinen Grundsätze zu unserem Kinder
und Jugendtraining
Als Grundlage unseres Jugendkonzeptes dient die Ausbildungskonzeption des
Deutschen Fußballbundes (siehe www.dfb.de). Die darin berücksichtigten
pädagogischen und sportwissenschaftlichen Prinzipien und Erkenntisse sollen
im Trainingsbetrieb umgesetzt werden.
Der Deutsche Fußballbund unterscheidet vier Ausbildungsstufen, die
aufeinander aufbauen. Die Übergänge sollen fließend und dem
Entwicklungsstand der Kinder entsprechen. Diese Stufen sollen als der „rote
Faden“ unserer Trainingsgestaltung im Nachwuchs dienen.
Das Ziel ist es, dass die Kinder und Jugendlichen beim Wechsel in die
nächsthöhere Altersstufe bestimmte Fertigkeiten und Fähigkeiten mitbringen.
Auf diesen Fertigkeiten und Fähigkeiten kann dann nahtlos drauf aufgebaut
werden.
Leitsätze:
Kinder- und Jugendtraining darf kein reduziertes Erwachsenentraining sein.
Ziel soll die perspektivisch angelegte Ausbildung jedes einzelnen Spielers
sein, nicht aber der kurzfristige Erfolg der Mannschaft.
Kinder müssen fair und individuell behandelt werden.
Ziel soll es sein Tore zu schießen.
Technik geht vor Taktik.
Das Spielsystem der Kinder und Jugendlichen sollte immer ballorientiert sein.
Meisterschaft und Siege sind zwar anzustreben, dürfen aber niemals auf
Kosten des einzelnen Spielers gehen.
Beim Trainings- und Spielbetrieb sollten Kinder grundsätzlich nach Ihrem Alter
den Mannschaften zugeteilt werden (DFB Spielordnung §5 und §6 sind zu
beachten) Ausnahmen sind nur mit Zustimmung der betroffenen Eltern und der
Abteilungsleitung möglich.
In der G,F,E und D-Jugend sollen die Mannschaften nach Alter und
Freundeskreisen zusammengestellt werden.
Ab der C-Jugend kann nach Rücksprache mit der Abteilungsleitung aus den
leistungsstärkeren Spielern jahrgangsunabhängig eine Mannschaft gebildet
werden.
Spielschwächere Jugendliche spielen in der zweiten Mannschaft. Hier ist
darauf zu achten, dass dieser Mannschaft die gleiche Beachtung und
Ernsthaftigkeit zu Teil wird, wie der ersten Mannschaft.
Eine gute Zusammenarbeit und zeitgleiches Training zwischen den Trainern
und Betreuern der gleichen Alterstufe soll gewährleistet sein.
Um den Übergang in den Seniorenbereich zu erleichtern wird es dem älteren
A-Jugendjahrgang ermöglicht 1 Mal wöchentlich zusätzlich bei den Senioren
mitzutrainieren.
Der Seniorentrainer der 1. Mannschaft wird 1 Mal im Monat das Training der
A-Jugend leiten.
In jeder Trainingseinheit sollten immer folgende Inhalte vorkommen:
Koordination / Schnelligkeit / Technik und eine Spielform
Ein reines Fitness- oder Lauftraining ist für Kinder Zeitverschwendung und
geht zu Lasten der Trainingseffizienz. Dies betrifft vor allem den Bereich G-D
Jugend!
Ab der D-Jugend sollen einmal im Monat die 3-4 Spieler die sich am besten
entwickeln in der nächst höheren Mannschaft trainieren.
z.B.: D2 – D1 / C2 – C1 / C1 – B1 / B1 – A1
Dies soll den Kontakt der Spieler untereinander fördern und dem
nachfolgenden Trainer einen Überblick zum Leistungsstand geben. Es soll
aber auch zusätzlich den Jugendspieler und Mannschaftskammeraden
motivieren und anspornen.
Ziel soll es sein, daß über das Jahr verteilt alle Spieler in der jeweiligen
höheren Mannschaft vorgespielt haben.
Beim Fördertraining sollen gezielt motivierte Spieler gefördert werden.
Bevorzugt in einer Gruppe von max. 8-12 Spielern die in etwa den gleichen
Leistungsstand und Altersstufe haben.
Trainingsinhalt nach Stufen
Bambini: BEWEGEN
➢ Spielerisches und vielseitiges Kennenlernen des Balles
➢ Vielseitiges Bewegen als Mittel ganzheitlicher Förderung
➢ Kennenlernen des eigenen Körpers und der Umwelt
➢ Kennenlernen elementarer Grundregeln des Spiels
➢ Teambildung
F- / E- Junioren: SPIELEN
➢ Spielerisches Kennenlernen und Vertiefen der Basistechniken
➢ Spielerisches, geschicktes Laufen und Bewegen
➢ Erproben eigener Möglichkeiten und Grenzen
➢ Anregen von Ideenreichtum und Phantasie
➢ Kennenlernen und Vertiefen taktischer Grundregeln des Spiels
➢ Teambildung
D- / C- Junioren: LERNEN
➢ Methodisches, individuelles Trainieren und Stabilisieren der
Techniken
➢ Gezieltes Mittrainieren konditioneller Eigenschaften
➢ Fördern der Individualität, Leistungsmotivation und
Eigeninitiative für die Gruppe
➢ Trainieren individual- und gruppentaktischer Schwerpunkte
➢ Teambildung
B- / A- Junioren: SPEZIALISIEREN
➢ Positionsspezifisches Trainieren der Techniken
➢ Spezialisieren und Optimieren der Kondition
➢ Taktische Ausrichtung und Stabilisierung eines Spielsystems
➢ Teambildung
Spielidee im Kinderfußball vom Hamminkelner SV:
– immer den Ball fordern und freilaufen, alle spielen mit (auch der Torwart)
– den Ball immer versuchen zu kontrollieren
– Kurzpassspiel statt Kick-and-Rush (auch auf Risiko), vor allem beim Torwart
– bei Ballverlust alle Richtung Ball und eigenes Tor
– rennen und kämpfen, niemals stehenbleiben oder aufgeben
– schnell umschalten
– mutig sein und Spaß haben
Nicht vergessen: Eine gute Basis ist die beste Grundlage für ein solides
Fundament!